Bei Debatten im Fernsehen, Diskussionen in Meetings oder privaten Unterhaltungen lässt sich oft ein Phänomen beobachten: Es gewinnt der, der am schnellsten denkt. Schnelle Antworten beeindrucken andere Menschen. So wie ein schnelles Auto und dessen Geschwindigkeit einem den Atem nimmt. Was aber passiert wenn das Auto in die falsche Richtung fährt?
Schnelle Antworten und Argumente müssen nicht richtig sein. Sie können aber die Diskussion schnell beenden, wenn niemand sonst mithalten kann. Im Ergebnis muss dabei aber keine klare Entscheidungen entstehen. Das Auto könnte auch in Finnland statt in Spanien ankommen. Ob es dann schneller war, spielt keine Rolle.
Bemerkenswert oft ist dies in Unternehmen zu beobachten, wenn alle Entscheidungen über einige wenige handelnde Personen entschieden werden. Zielführend wäre es die Komplexität aufzubrechen und einzelne Experten eine überschaubare Komplexität betreuen zu lassen. Stattdessen wird die gesamte Komplexität oft an einen Vorstand oder anderes Führungsgremium gegeben.
Das Gleiche lässt sich aber auch im privaten Kontext beobachten. Ähnlich dem Argument von Charlie Munger, nur dann eine Meinung zu haben, wenn man alle Seiten versteht. Wir lassen uns gerne von Marketing und Slogans beeindrucken und beeinflussen. Ein Grund dafür ist, dass wir uns nicht die Zeit nehmen darüber nachzudenken.
Die Schnelligkeit kommt mit der Zeit. Achtet zuerst darauf, dass ihr klar denken könnt.
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